Innovation and Sustainability in the Energy Sector

Fallstudie

Innovation und Nachhaltigkeit im Energiesektor

Ziele: Verbesserung der Operational Efficiency und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung im Energiesektor durch Steigerung der Produktivität mittels Innovation und Prozessoptimierung

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Das Unternehmen

Seit seiner Gründung im Jahr 1929 ist dieses Unternehmen ein fester Bestandteil im Leben seiner Kundschaft. Es hat sich kontinuierlich an Veränderungen angepasst und weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Gesellschaft besser gerecht zu werden. Im Laufe der Jahre wurden die unternehmenseigenen Werte hinterfragt und geschärft, mit dem Ziel, eine tiefere Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen. Dank dieser Vision hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Akteure im Energiesektor entwickelt und seine Geschäftstätigkeit auf fünf Kontinente ausgeweitet.

Das Ziel ist eindeutig: Transformation bedeutet Fortschritt, und Entwicklung bedeutet Evolution. Dementsprechend liegt der Fokus des Unternehmens klar auf der Steigerung der Qualität seiner Produkte, Dienstleistungen und Erfahrungen – stets mit dem Anspruch, das Leben der Menschen positiv zu beeinflussen. Energie und Mobilität bilden das Fundament seines Wertversprechens, und Zusammenarbeit wird als wesentlicher Faktor gesehen, um das Ziel zu erreichen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Die Herausforderung

Zirkularität ist eine der zentralen Säulen der Transformationsstrategie des Unternehmens. Mitte 2022 wurde – mit dem Ziel, die eigenen Aktivitäten nachhaltiger zu gestalten – ein spezialisiertes Team ins Leben gerufen. Die Aufgabe dieses Teams besteht darin, Lösungen zur Wiederverwertung der in den eigenen Anlagen und in der Gesellschaft anfallenden Abfälle zu identifizieren und umzusetzen. Ziel ist es, die Deponierung von Abfällen zu minimieren und gleichzeitig ein besonderes Augenmerk auf den Verbrauch von Rohstoffen zu legen.

Mit zwei Hybridparks, die aus Solar- und Windkraftanlagen bestehen und als Energy Parks(EP) bezeichnet werden, steht das Unternehmen vor der Herausforderung, die Abfallverwertung zu maximieren. Dieses Engagement umfasst die Entwicklung innovativer Lösungen, wie die Herstellung von Benzol und Propylen, fortschrittlicher Kraftstoffe (HVO 2G) sowie die Produktion von Baumaterialien aus verbrauchten Katalysatoren.
Das Unternehmen hat sich für das Jahr 2030 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: die Zirkularität von Abfällen im Vergleich zu 2019 um 50% zu steigern. Dies bedeutet die Rückgewinnung von zusätzlich 8.000 Tonnen Abfall in seinen Hybridparks. Zudem soll der Anteil erneuerbarer und zirkulärer Rohstoffe bis 2030 auf 15% erhöht werden.

Darüber hinaus hat sich das Unternehmen verpflichtet, bis 2025 die Menge der deponierten Abfälle um 20% zu senken – als erster Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Zirkularität. Zur Erreichung dieser Ziele investiert das Unternehmen in neue Technologien, Projekte zum Co-Processing von Abfällen sowie in öffentlich-private Partnerschaften. Dabei wird eine industrielle Symbiose gefördert, die verschiedene Sektoren einbindet. Die Umwandlung des Produktionsmodells in ein nachhaltigeres und zirkuläres System ist ein zentrales Element dieser Initiative.

Das nachhaltige und zirkuläre Modell des Unternehmens

Der Ansatz

Das Unternehmen verfolgte einen strukturierten Ansatz, der in fünf Phasen gegliedert ist – beginnend mit einer ersten Abfallanalyse bis hin zum Aufbau kommerzieller Partnerschaften zur Verwertung der Abfälle. Diese Strategie basiert auf dem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung, mit dem Ziel, Abfälle zu reduzieren und die damit verbundenen Prozesse zu optimieren.

Phase: Abfallanalyse

In dieser ersten Phase wurde eine detaillierte Charakterisierung der Abfälle durchgeführt, um zu ermitteln, welche Materialien durch Reduktions- und Behandlungsmaßnahmen verwertet werden können. Zu den identifizierten Abfällen gehörten unter anderem biologische und kohlenwasserstoffhaltige Schlämme, kontaminierter Boden sowie verbrauchte Katalysatoren aus der Fluid Catalytic Cracking (FCC)-Einheit.

Phase: Forschung und Innovation

In dieser Phase lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung innovativer Lösungen zur Wiederverwertung von Abfällen – mit dem Ziel, die Menge der auf Deponien entsorgten Abfälle zu verringern und gleichzeitig deren Verwertungsgrad zu erhöhen.

Phase: Projektdefinition und -entwicklung

Nach Durchführung von Pilotversuchen wurden die vielversprechendsten Initiativen aus technischer und wirtschaftlicher Sicht für die Umsetzung ausgewählt. So fanden beispielsweise verbrauchte FCC-Katalysatoren eine neue Nutzung in der Bauindustrie, während für den Schlamm eine Trocknungslösung vorgeschlagen wurde, die dessen Feuchtigkeitsgehalt deutlich reduzierte.

Phase: Genehmigung

In dieser Phase wurden die Projektvorschläge formell genehmigt und die erforderlichen Mittel für deren Umsetzung freigegeben.

Phase: Umsetzung

In der Umsetzungsphase wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um jährlich 1.000 Tonnen Abfall zu recyceln sowie kohlenwasserstoff- und biologisch belasteten Schlamm aufzubereiten. Allein im Jahr 2023 konnten rund 705 Tonnen verwertet werden. Darüber hinaus passte das Unternehmen seine Prozesse an, um gebrauchte Speiseöle und tierische Fette in HVO (Hydrotreated Vegetable Oil), einen Biokraftstoff, umzuwandeln – mit einer Produktionsmenge von 19.761 Tonnen im Jahr 2023.

Neben den bereits umgesetzten Maßnahmen befinden sich weitere Initiativen aktuell in der Umsetzung – beispielsweise die solare Trocknung von Schlamm, bei der die Feuchtigkeit um 80% reduziert wird, sowie die Verwertung von biologischem und kohlenwasserstoffhaltigem Schlamm mithilfe von Fliegenlarven.

Das gesamte Projekt wurde im Rahmen kontinuierlicher Verbesserung durchgeführt – unter Anwendung strukturierter Methoden zur Analyse des Ausgangszustands, zur Definition von Handlungsfeldern und zur Beseitigung von Verschwendung in den zugehörigen Prozessen. Darüber hinaus erfordert es eine bereichsübergreifende Koordination und die Einführung agiler Lösungen in jeder Phase.

Zeitplan der Umsetzung

Ergebnisse

Im Jahr 2023 verarbeitete das Unternehmen in seinen Hybridparks rund 40.678 Kubikmeter Abfälle – bestehend aus tierischen Fetten und gebrauchten Speiseölen –, die zur Herstellung von HVO verwendet wurden.

In den Jahren 2022 und 2023 belief sich die insgesamt in den Hybridparks des Unternehmens erzeugte Abfallmenge auf 143.657 Tonnen. Das konsequente Engagement für die Verwertung dieser Abfälle führte zu deutlich positiven Ergebnissen: Im Jahr 2023 erreichte das Unternehmen eine Abfallverwertungsquote von 70,9% – ein Anstieg gegenüber den 64,4% des Vorjahres, was einer Steigerung um 6,5 Prozentpunkte entspricht.

Diese Entwicklung verdeutlicht den klaren Kurs des Unternehmens, Abfällen ein zweites Leben zu geben, und unterstreicht den kontinuierlichen Fortschritt bei der Abfallverwertung. Parallel dazu wurden Maßnahmen umgesetzt, um die Menge an Abfällen, die entsorgt oder deponiert werden müssen, weiter zu minimieren. Zudem konnten neue Abfallarten – wie biologischer Schlamm – erfolgreich verwertet werden, was einen zusätzlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele im Bereich der Kreislaufwirtschaft leistet.

Darüber hinaus wurden Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen und weiteren Partnern geschlossen – mit dem Ziel, neue Technologien und Lösungen zur Abfallverwertung zu identifizieren. Auf diese Weise konnte das Unternehmen seine Expertise in den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit weiter ausbauen.

Diese Fallstudie zeigt, wie ein Unternehmen der Energiebranche seine ökologischen Herausforderungen in Chancen für Innovation und nachhaltiges Wachstum umgewandelt hat. Durch die Anwendung eines zirkulären Wirtschaftsmodells konnte das Unternehmen fortschrittliche technologische Lösungen und strategische Partnerschaften etablieren, die die Abfallverwertung deutlich erhöht und die Abhängigkeit von Deponien verringert haben. Mit einem beständigen Engagement für Prozessverbesserung sowie durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Fachleuten hat das Unternehmen nicht nur ambitionierte Umweltziele übertroffen, sondern auch seine Position als Vorreiter beim Übergang zu einem nachhaltigeren und effizienteren Produktionsmodell gestärkt.

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